4-Seitiges A4 Flugblatt für den Bundestagskandidaten der FDP, Heinz Herbert Karry zur Bundestagswahl 1961. Dazu der Originalumschlag (A6), in dem das Flugblatt verteilt wurde.
Heinz-Herbert Karry (6.März 1920 in Frankfurt/Main; † 11.Mai 1981 ebenda) wurde als so gennanter “Halbjude” von den Nationalsozialisten verfolgt. Während sein Vater in ein Konzentrationslager verschleppt wurde, musste Karry Zwangsarbeit leisten. 1949 trat er in die FDP ein. Dort stieg er schnell in die politische Führungsebene auf. 1960 bis 1978 war er Mitglied des Landtages in Hessen. Dort war er in der sozialliberalen Koalition ab 1970 Wirtschaftsminister und stellv. Ministerpräsident.
Karry geriet mehrfach in die Schlagzeilen, nicht nur wegen seiner strickten Umsetzung der Flughafenpläne in Frankfurt (Startbahn West) oder für seine Förderung der Kernenergie. 1981 ermittelte u.a. die Staatsanwaltschaft wegen angeblicher Schmiergeldzahlungen für den Bau einer Waffenfabrik im Nahen Osten.
Am 11.Mai 1981 wurde Karry in seinem Haus durch vier Schüsse ermordet. Er war damit der erste Minister, der in der Nachkriegszeit ermordet wurde. Ein Bekennerschreiben der “Revolutionären Zellen” wurde zwei Wochen nach der Tat veröffentlicht, jedoch konnte die Tat nicht bewiesen werden. Durch eine Zeugenaussage wurde 1983 sogar der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer belastet. Alle polizeilichen Untersuchungen stellten sich als ergebnislos dar. Trotzdem wurde Fischer immer wieder mit diesem Fall durch politische Gegner in Verbindung gebracht.